Kriminaltechnik, Klimaschutz und Kommunalpolitik

Alexandra Kunert ist die stellvertretende Vorsitzende des Jugendparlaments Haan. Die 18-jährige Abiturientin möchte ihre Heimatstadt klimafreundlicher machen und sie hofft, dass sie mit ihrem Engagement mehr junge Menschen für die Kommunalpolitik begeistern kann.

Für die Kommunalwahlen am 14. September haben sich Alexandra Kunert und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Jugendparlament Haan etwas Besonderes überlegt. „Wir organisieren gerade eine Podiumsdiskussion“, erzählt die Abiturientin, die seit vier Jahren Mitglied im Jugendparlament ist und vor einem Jahr den stellvertretenden Vorsitz übernommen hat. Die Mitglieder des Jugendparlaments haben Politikerinnen und Politiker aus Haan angeschrieben und sie zu ihrer Podiumsdiskussion eingeladen. Diese soll während des Haaner Sommers in der Innenstadt stattfinden, sodass jeder, der Lust hat, zuhören und sich beteiligen kann. Und es soll natürlich um Themen gehen, die junge Menschen betreffen. Alexandra Kunert wird die Diskussion mitmoderieren. „Wir planen auch eine offene Fragerunde, damit alle ihre Anliegen ansprechen können“, erzählt sie. 

Die 18-Jährige hat im Mai Abitur gemacht, an der Lore-Lorentz-Schule in Düsseldorf, einem Berufskolleg mit beruflichem Gymnasium. Nach einem dreimonatigen Praktikum, für das sie aktuell zwischen ihrer Heimatstadt Haan und der Universität Bonn pendelt, hat sie ihren Berufsabschluss als Umwelttechnische Assistentin im September in der Tasche. 
Wo die berufliche Reise einmal hingehen soll, weiß Alexandra Kunert sehr genau: „Ich will Mikrobiologie studieren und später in einem kriminaltechnischen Labor arbeiten.“

„Wir organisieren gerade eine Podiumsdiskussion“

Alexandra Kunert

In der Kommunalpolitik interessiert die Umwelttechnikerin ein Thema besonders: der Klimaschutz. Das Jugendparlament hat sich bereits mit dem Kreisjugendrat, in dem Alexandra Kunert ebenfalls Mitglied ist, dafür stark gemacht, dass viele Schuldächer in Haan entsiegelt und begrünt werden. Als nächstes wollen die Jugendlichen dafür sorgen, dass auf jedes Schuldach Solarzellen kommen. Ob ihnen das gelingen wird, ist noch offen. Trotzdem hat die Abiturientin das Gefühl, dass die Verantwortlichen bei der Stadt Haan die Ideen der Jugendlichen ernstnehmen. Sie selbst sitzt unter anderem im Umwelt- und Mobilitätausschuss. Gleichzeitig tauscht sie sich regelmäßig mit der Klimaschutzbeauftragten der Stadt aus. Alexandra Kunert hat viele Ideen, wie Haan noch klimafreundlicher werden könnte. „Es gibt zum Beispiel spezielle Mülleimer, die den Müll direkt sortieren, also ein eigenes Fach für Flaschen, Pizzakartons etc.“, erklärt sie.

Jetzt steht für die 18-Jährige und die anderen Mitglieder des Jugendparlaments aber erst einmal der Haaner Sommer vor der Tür. Die Gartenstadt, oder zumindest ihre Innenstadt, verwandelt sich für mehrere Wochen in eine Strandlandschaft und es gibt viele Open-Air-Veranstaltungen. Das Jugendparlament ist nicht nur mit der geplanten Podiumsdiskussion zu den Kommunalwahlen dabei. „Wir organisieren auch eine Parlamentssitzung im Freien“, berichtet Alexandra Kunert und ergänzt: „Auf diese Weise wollen wir noch mehr junge Menschen für die Kommunalpolitik begeistern“. Die Abiturientin selbst muss niemand mehr davon überzeugen, wie wichtig es ist sich vor Ort politisch zu engagieren. Sie will auch in der nächsten Legislaturperiode wieder fürs Jugendparlament kandidieren und sich dafür einsetzen, dass die Ideen der Jugendlichen in ihrer Heimatstadt weiterhin viel Gehör finden.