Sein Motto: Wer etwas ändern will, muss sich einmischen

Karl Diefenbach ist Mitglied der Bezirkschüler*innenvertretung der Städteregion Aachen. Für den 17-Jährigen ist es selbstverständlich, sich zu engagieren und er ist davon überzeugt, dass die Stimmen junger Menschen in der Politik gehört werden müssen. 

Eigentlich hat sich Karl schon immer bildungspolitisch engagiert. Seit der fünften Klasse ist der heute 17-Jährige Mitglied der Schülervertretung an der Europaschule Rhein-Maas-Gymnasium, einem städtischen Gymnasium in Aachen. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern hat er sich dort unter anderem dafür stark gemacht, dass seine Schule einen Schulsozialarbeiter bekommt. „Alle gehen immer davon aus, dass es am Gymnasium keine Sozialarbeiter braucht“, erklärt er. Dass das nicht stimmt, machten Karl und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter mit einer Umfrage zum Thema „Mentale Gesundheit“ unter den Schülerinnen und Schülern deutlich. Ihre Initiative hatte Erfolg. 

Inzwischen ist Karl aber nicht mehr nur Mitglied der Schülervertretung. Die Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas-Gymnasiums haben den gebürtigen Aachener zu ihrem Schülersprecher gewählt. Außerdem war der 17-Jährige ein Jahr lang Mitglied der Landesschüler*innenvertretung, die sich für die Interessen der etwa drei Millionen Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen einsetzt. Vor allem engagiert sich Karl aber seit mehr als zwei Jahren in der Bezirkschüler*innenvertretung der Städteregion Aachen. Erst vor wenigen Wochen wurde er auf der Bezirksdelegiertenkonferenz erneut in den Bezirksvorstand gewählt. Damit startet er nun in seine dritte Amtszeit, die bis zum Sommer 2026 andauern wird. 

„Die Interessen von jungen Menschen müssen in der Politik gehört werden.“

Karl Diefenbach

Die Mitglieder der Bezirkschüler*innenvertretung unterstützen die Schülervertretungen an den verschiedenen Schulen in der Städteregion bei ihrer Arbeit. Sie organisieren Veranstaltungen wie zuletzt im Januar einen Thementag mit dem Titel „Rechtsruck und Bundestagswahl“. Außerdem sitzen sie als beratende Mitglieder in verschiedenen kommunalen Ausschüssen. Diese letzte Aufgabe klingt zunächst unspektakulär. Laut Karl Diefenbach ist sie es aber keineswegs. „Die Interessen von jungen Menschen müssen in der Politik gehört werden“, betont der 17-Jährige und ergänzt: „Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns hier einbringen.“

Bei seinem politischen Engagement liegt dem Schüler ein Thema besonders am Herzen: Soziale Gerechtigkeit. „Wäre unsere Welt gerecht, würde ich mich nicht so sehr engagieren“, sagt er. Karl findet es unfair, dass der Bildungsweg in Deutschland nach wie vor stark von der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler abhängt. Er weiß, dass er es als Akademikerkind deutlich einfacher hat, als viele andere und genau deshalb setzt er sich für die Interessen der anderen ein. 

Karl kommt bald in die zwölfte Klasse. Spätestens mit dem Abitur endet sein Mandat als Mitglied der Bezirkschüler*innenvertretung. Der 17-Jährige ist sich aber sicher, dass er sich auch darüber hinaus politisch engagieren wird. Ob in der Kommunalpolitik, auf Bundes-oder Landesebene oder vielleicht in einer Nichtregierungsorganisation (NGO) weiß er noch nicht. Aber er wird sich einmischen. Denn nur zuschauen und die Missstände einfach akzeptieren, liegt ihm definitiv nicht.